Der Österreichische Behindertenrat, dabei-austria, arbeit plus, die BAG und die Sozialwirtschaft Österreich präsentierten im Rahmen einer gemeinsamen Pressekonferenz am 30. November 2017 „10 Bausteine für eine inklusive Arbeitsmarktpolitik“.

Die zuküftige Arbeitsmarktpolitik soll allen – insbesondere Personen mit gesundheitlichen Vermittlungseinschränkungen, Langzeitarbeitslosen und Menschen mit Behinderungen – den Zugang zum Arbeitsmarkt eröffnen.

„Arbeit ist ein Menschenrecht. Wir appellieren an die kommende Regierung, alles dafür zu tun, dass alle Frauen und Männer in Österreich dieses Recht wahrnehmen können“, sagte arbeit plus-Vorstandsvorsitzende Manuela Vollmann. Als weiteren Baustein für einen inklusiven Arbeitsmarkt nennt Vollmann die Förderung Sozialer Innovationen.

„Inklusion beginnt im Kindesalter“, betont Erich Fenninger, der Vorsitzende der Sozialwirtschaft Österreich (SWÖ) und der Bundesarbeitsgemeinschaft Freie Wohlfahrt (BAG). „Gute und inklusive Bildungs- und Ausbildungsmöglichkeiten müssen bei den Kleinsten beginnen, in der Pflichtschule weitergehen und für höhere Schulen wie AHS, HAK und HTL ausgebaut werden. Nur so ist gewährleistet, dass hierzulande alle Kinder die gleichen Ausgangschancen haben“, ist Fenninger überzeugt.

Für besonders benachteiligte Jugendliche solle zudem die seit Juli 2017 geltende Ausbildungspflicht um ein Recht auf Ausbildung bis zum 24. Lebensjahr ergänzt werden. Denn Jugendliche mit Behinderungen benötigen oft mehr Zeit, eine Ausbildung beginnen zu können.

Für einen Ausbau von Beratungsangeboten wie Arbeitsassistenz oder Jobcoaching macht sich dabei-austria-Geschäftsführer Markus Neuherz stark.

Es muss gezielt in den Ausbau der Jugendarbeitsassistenz und der Berufsausbildungsassistenz investiert werden, damit auch benachteiligte Jugendliche Ausbildungsplätze finden und ihre Lehre erfolgreich absolvieren können.“ Zudem plädiert Neuherz für eine Weiterentwicklung der Individualförderungen. Für Menschen mit Behinderungen besteht hier derzeit keine Rechtssicherheit. Es braucht auch hier Rechtsverbindlichkeit und Nachhaltigkeit im Förderwesen.

„Für Menschen mit Behinderungen ist Barrierefreiheit eine Grundvoraussetzung für den Zugang zum Arbeitsmarkt. Für Menschen ohne Behinderungen bedeutet sie eine Erleichterung ihres Alltags“, weiß Herbert Pichler, der Präsident des Österreichischen Behindertenrates.

Nicht zuletzt fordert der Präsident des Österreichischen Behindertenrates auch die Schaffung eines ausreichend finanzierten Inklusionsfonds, nach dem Motto „kurzfristig klug investieren, um nachhaltig sparsam zu agieren“. Der Inklusionsfonds solle Maßnahmen für ein selbstbestimmtes Leben wie Persönliche Assistenz und Unterstützungsleistungen für Menschen mit Behinderungen in Beruf und Freizeit österreichweit garantieren.

Den gesamten Beitrag und weitere Informationen zur Pressekonferenz finden Sie hier.

Fotoquelle: Sozialwirtschaft Österreich, www.swoe.at

 

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